Ferngläser

Minox BL 10x52

Das Minox 10x52 ist unser neuester Zugang in unserer Fernglasfamilie. Mit seiner Öffnung von 52mm und der Vergrößerung von 10x ist zählt es zur Klasse der 10x50 Ferngläser und ist somit sowohl für die astronomische Beobachtung als auch am Tage eines der universellsten Fernglas-„Typen“ überhaupt. Die Austrittspupille von 5,2mm lässt sich astronomisch auch unter normalem Landhimmel noch gut nutzen und bietet eine gute Bildhelligkeit bei terrestrischen Beobachtungen in der Dämmerung. Die Vergrößerung von 10x bietet einen sehr guten Kompromiss aus Detailerkennbarkeit und guter Handhabung, da hier das Zittern der Hände noch nicht zu stark mit vergrößert wird. Außerdem bietet das Weitwinkel-Fernglas (65° scheinbares Gesichtsfeld) mit 6,5 Grad Feld einen noch guten Überblick, der das Auffinden astronomischer Objekte erleichtert und z.B. in der Ornithologie die Verfolgung von Vögeln im Flug noch gut ermöglicht. Die Wahl fiel da wir mit dem 15x56 sehr zufrieden sind wieder auf ein Dachkant-Glas der Firma Minox, da diese in der BL Serie eine prima Qualität zu einen attraktiven Preis anbieten. Wie beim 15x56 sind Mitten- und Randschärfe sehr gut und ermöglichen Detailreiche Beobachtungen. Das 10x52 ist dabei aufgrund der etwas kleineren Öffnung noch etwas leichter und kompakter als das 15x56, aber auch für Menschen mit großen Händen noch sehr angenehm zu halten. Positiv zu bewerten ist wie beim 15x56 auch hier die leichtgängige, präzise Mittenfokussierung des Glases, die eine sehr präzise und schnelle Scharfstellung erlaubt und keine Unsicherheiten, ob der Fokus auch perfekt getroffen wurde, aufkommen lässt. Im Vergleich zum 15x56 ist beim 10x52 durch seine geringere Vergrößerung auch die chromatische Aberration (Farbsäume an Kanten mit harten Kontrasten) deutlich geringer und nur an sehr harten Kontrasten überhaupt auszumachen.

Minox BL 15x56

Das Minox BL 15x56 ist ein Fernglas der Firma Minox mit einer 15-fachen Vergrößerung und einem Objektivdurchmesser von 56mm. Die Entscheidung für ein Fernglas mit höherer Vergrößerung wurde vor allem durch die positiven Erfahrungen mit dem Celestron Skymaster 15x70 getrieben, da wir mit diesem eine deutlich verbesserte Sichtbarkeit von Deepsky-Objekten feststellen konnten und die 15-fache Vergrößerung auch am Mond schon ein paar Details zeigen kann. Im Vergleich mit dem Celestron wollten wir jedoch noch ein Fernglas, welches von der Verarbeitungsqualität, der Haptik und der Randschärfe her noch besser als das Celestron ist. Gleichzeitig sollte das Fernglas aber ebenso leicht wie das Celestron sein, damit es auch weiterhin Freihand genutzt werden kann. Der logische Qualitätssprung in der 70mm-Öffnungsklasse wäre natürlich das Fujinon 16x70 gewesen, dieses ist jedoch mit seiner Gewicht von knapp 2 kg für längere Freihand-Beobachtungen zu schwer. Da wir die Ferngläser gerne auch hin und wieder bei Tage nutzen, wäre hier außerdem die Einzelokularfokussierung des Fujinon etwas umständlich gewesen. Da es in der 70mm-Öffnungsklasse jedoch sonst keine vergleichbaren Alternativen zum Celestron gab und größere Gläser noch schwerer sind, fiel die Wahl auf das Minox 15x56 BL. Dieses hat die gleiche Vergrößerung wie das Celestron (15x), ist außerdem angenehm leicht und durch die Dachkant-Bausweise noch kompakt. Preislich liegt es in der bei Dachkant-Ferngläsern recht dünn besetzten Mittelklasse, hat jedoch bei verschiedenen Reviews gut abgeschnitten und wartet somit mit einem attraktiven Preis/Leistungsverhältnis auf. Die Objektiv-Öffnung von 56mm sammelt im Vergleich zu einem 10x50 Glas gut 25% mehr Licht und die Ausrittspupille von 3,75mm sorgt in Kombination mit der guten Transmission für eine noch gute Bildhelligkeit und kann auch bei stärkerer Lichtverschmutzung noch sinnvoll genutzt werden, da der Himmelshintergrund nicht zu stark aufgehellt wird. Den Öffnungsvorsprung des Celestron scheint das Minox tatsächlich durch seine höhere Qualität auszugleichen – im praktischen Vergleich konnten nur geringe Unterschiede bei der Sichtbarkeit von Deepsky-Objekten ausgemacht werden. Besonders hervorzuheben ist außerdem die sehr gute Mittenschärfe und der Kontrast des Glases, welcher uns bereits die Sichtung von schwierigen Objekten wie dem Nordamerikanebel unter Vorstadthimmel ermöglicht hat. Auch die Randschärfe ist trotz des großen scheinbaren Gesichtsfeldes von 65° sehr angenehm und am Rand liegende Sterne werden nicht zu „kleinen Kometen“ verzerrt. Aufgrund der für ein Fernglas hohen Vergrößerung weist das Minox jedoch eine höhere chromatische Aberration, also Farbkanten an Objekten mit starken Kontrasten, auf. In diesem Punkt soll es jedoch auf dem Niveau des Fujinon 16x70 liegen, welches optisch die Referenz in dieser Vergrößerungsklasse darstellt. Die chromatische Aberration ist allerdings nur bei sehr hellen Objekten wie dem Mond sichtbar und zeigt sich bei der Deepsky-Beobachtung nicht. Das volle Leistungspotential eines Fernglases mit 15-facher Vergrößerung ist natürlich nur unter Verwendung eines Stativs nutzbar, da durch das Zittern der Hände bei der Freihandbeobachtung nicht die volle Sterngrenzgröße genutzt wird da feine, schwache Sterne im Zittern quasi „untergehen“. So ist diese Vergrößerung für einige Beobachter auch schon nicht mehr gewinnbringend zu halten. In einem guten Liegestuhl und mit entsprechender Technik ermöglicht es jedoch für kürzere Abschnitte erstaunlich „tiefe“ Einblicke in den Weltraum.

Nikon Action 12x50 Ex

Das Nikon Action 12x50 Ex mit seiner Vergrößerung von 12x und einem Objektivdurchmesser von 50mm war unser erstes hochwertiges Fernglas. Nach langen Recherchen und dem Lesen verschiedener Erfahrungsberichte waren wir zu dem Schluss gekommen, dass Porro-Ferngläser aufgrund ihrer einfacheren Fertigung das beste Preis/Leistungsverhältnis ermöglichen. Zudem bieten diese durch den größeren Abstand der beiden Objektive zueinander im Vergleich zu Dachkant-Ferngläsern ein räumlicheres, dreidimensionaleres Sehempfinden. Der Grund, warum im Hochpreis-Segment jedoch mittlerweile fast ausschließlich Dachkant-Ferngläser angeboten werden, liegt neben jahrelangem Marketing darin, dass diese eine kompaktere Bauweise zulassen und eine geringere Naheinstellgrenze besitzen, was für Beobachter von Insekten wichtig ist. Da diese beiden Faktoren für die Astro-Beobachtung jedoch keine Rolle spielen, konnten wir gut zu einem der im mittleren Preissegment noch vertretenen Porroprismen-Ferngläser greifen. Das Nikon Action Ex ist in verschiedenen Varianten (7x35, 8x40, 10x50, 12x50) erhältlich und wird jeweils auch in einer Version ohne Zusatz „Ex“ angeboten. Die Ex Modelle sind mit einem besseren Gehäuse, einer Stickstoff-Füllung (gegen Beschlagen der Objektive von Innen) und besseren Okularen ausgestattet, die mit ihrem größeren Augenabstand auch für Brillenträger geeignet sind. Das 12x50 ist mit Weitwinkelokularen ausgestattet, die ein scheinbares Gesichtsfeld von 65° bieten, welches je nach Brillenform auch noch ganz oder beinahe ganz überblickt werden kann. Der Augenabstand kann über die Augenmuscheln der Okulare, welche beim Herausdrehen in 3 Stufen einrasten, optimal für die eigenen Bedürfnisse eingestellt werden. Die Verarbeitung des Fernglases macht insgesamt einen sehr guten Eindruck, nur die Fokussierwalze ist insgesamt etwas schwergängiger (insbesondere bei Kälte) als bei unseren Dachkant-Ferngläsern. Die Optik des Glases ist für diese Preisklasse sehr gut: Eine gute Mitten- und Randschärfe, geringe chromatische Aberration und eine gute Bildhelligkeit in Kombination mit dem angenehmen Einblickverhalten machen das Nikon zu einem prima Fernglas. Auch hier gilt wie wohl bei allen Ferngläsern im mittleren Preissegment: Wer eine Hochleistungsfernglas für über tausend Euro besitzt wird dort sicherlich in allen Punkten noch etwas mehr Leistung bekommen, aber diese Leistung hat eben auch ihren Preis. Wer das Nikon nicht mit den absoluten Top-Gläsern von Zeiss und Co. vergleicht, bekommt ein schönes Fernglas mit dem man sehr viel Spaß haben kann – und das zu einem sehr attraktiven Preis.

Celestron Skymaster 15x70

Das Celestron Skymaster 15x70 ist ein Porroprismen-Fernglas mit einer Vergrößerung von 15x und einem Objektivdurchmesser von 70mm. Trotz seiner hohen Vergrößerung von 15x kann es aufgrund seines für diese Größe geringen Gewichtes von 1400 Gramm noch für kürzere Beobachtungsabschnitte in der Hand gehalten werden. Die volle Leistung dieses Fernglases kann jedoch nur auf einem Stativ genutzt werden, da die Vergrößerung schon so hoch ist, dass feine, schwache Sterne im natürlichen Zittern der menschlichen Hand untergehen. Dennoch sind mit den 2x 70mm Öffnung des Fernglases schon beinahe alle Messierobjekte sichtbar oder zumindest zu „erahnen“. Beeindruckend ist zum Beispiel, das mit diesem Fernglas Messier 57, der Ringnebel in der Leier, schon als winziger „Rauchring“ wahrgenommen wird, während er im 10x50 noch eher punktförmig und ohne klar erkennbare Struktur erscheint. Die Verarbeitung ist dabei gemessen am günstigen Preis durchaus in Ordnung, und die Randschärfe des Fernglases gemessen am großen scheinbaren Gesichtsfeld von 65° ebenfalls ok. Somit stellt das Celestron Skymaster einen Geheimtipp unter den Großferngläsern im unteren Preissegment dar.

Revue 7x35

Das Revue 7x35 ist ein Porroprismen-Fernglas mit einer Vergrößerung von 7x und einem Objektivdurchmesser von 35mm. Obwohl die Leistung dieses Fernglases nicht mehr mit aktuellen Modellen mithalten kann, stellt es durch seinen günstigen Preis am Gebrauchtmarkt eine Alternative als Weitfeldfernglas für kleine Budgets dar. Das Sehfeld beträgt bei unserer Variante - es gab verschiedene Baureihen - dieses Fernglases 175 m oder umgerechnet 10 Grad, was für eine sehr gute Übersicht sorgt. Diese ist insbesondere bei der Verfolgung von Vögeln im Flug, oder für Übersichtsbeobachtungen am Himmel, wichtig. Zwar fällt die Schärfe zum Bildfeldrand hin merklich ab (worunter auch die Sternabbildung deutlich leidet), der Gesamteindruck macht jedoch immer noch Spaß. Weiterhin ist das Glas durch seine geringe Vergrößerung und das angenehme Gewicht von ca. 600 Gramm gut zuhalten und ermöglicht so auch längere Beobachtungszeiträume. 35mm Objektivöffnung ermöglichen zwar bei 7-facher Vergrößerung eine Austrittspupille von 5mm, was für eine gute Bildhelligkeit sorgt, stellen jedoch bei der Astro-Beobachtung die Untergrenze der sinnvollen Öffnung dar, da hiermit bereits nur noch hellere Messierobjekte beobachtet werden können.